Dienstag, 20. Mai 2014

Rückkehr der Wildbienen

Artikel der ARGE Völser Teich in der Völser Gemeindezeitung, Ausgabe April 2014

Wer Äpfel will, braucht Bienen - so einfach ist die Rechnung in der Bestäubungslehre. Dass sich hinter dem Begriff „Biene“ allerdings, neben dem allseits bekannten „Haustier“ Honigbiene, noch eine Vielzahl wildlebender Arten verbirgt, ist meist nur Eingeweihten bewusst. So kennt man aus Österreich ca. 700 weitere Bienenarten. Diese leben, mit Ausnahme der Hummeln, zumeist solitär, sprich einzeln. Auch sie besitzen einen Stachel, im Gegensatz zu den sozialen Honigbienen, verteidigen die Solitärbienen ihre Nester aber niemals.


Die Nester werden von zahlreichen Arten (z.B. Furchen- und Sandbienen) im Boden angelegt oder aber in oberirdischen Hohlräumen, wie hohlen Pflanzenstängeln (Schilf) oder Bohrgängen in trockenem Totholz (z.B. Mauerbienen, Blattschneiderbienen).

In öffentlich zugänglichen Anlagen, wie beispielsweise im Botanischen Garten oder im Alpenzoo, werden zur speziellen Förderung dieser Nützlinge verschiedenartigste Nisthilfen, sogenannte „Bienenhotels“ angeboten. Für den privaten Gebrauch im eigenen Garten sind diverse Produkte bereits im Einzelhandel zu beziehen. Zahlreiche Schulen setzen den angewandten Wildbienenschutz in Form von interdisziplinären Schulprojekten in ihren Schulgärten um.

Ein solches Projekt wurde nun, initiiert durch die Biologielehrerin Brigitte Riedmann, auch von der Neuen Mittelschule Völs durchgeführt.
Beim Bau des Insektenhotels waren die SchülerInnen der heurigen 3. und 4. Klassen unter Anleitung von Schuldirektor Mag. Alois Krug und Sonja Lengenfelder beteiligt. Auch die beiden Integrationskinder Simon Juranek und Esma Yagdi halfen mit ihrer Lehrerin Manuela Scheiring und der Schulhelferin Marion Haselwanter beim Sammeln von Material und beim Bau mit.

Im Rahmen des letztjährigen Teichfestes zur 30-Jahr-Feier wurde das fertige Produkt im Bereich der beiden Laubfroschteiche am Nordufer des Völser Teiches durch Mitglieder des Vereins ARGE Völser Teich aufgestellt. Zur Förderung jener oftmals stark gefährdeten Arten, die auf besonntes Totholz, eine in mitteleuropäischen Nutzwäldern besonders rare Resource, angewiesen sind, wurden Holzstapel am Rande des Baumbestandes entlang der Thurnfelsstraße errichtet. Das verwendete Laubholz stammt aus der unmittelbaren Umgebung aus dem umfangreichen Bruchmaterial des vorjährigen vorzeitigen Wintereinbruchs. In diesem Zusammenhang sei der Gemeinde Völs, aber auch den Bundesforsten gedankt, die freundlicherweise naturschutzfachlich besonders wertvolle Eichenäste gespendet haben.

Die Nachahmung durch Dritte ist ausdrücklich erwünscht.