Artikel der ARGE Völser Teich in der Völser Gemeindezeitung, Ausgabe April 2014
Wer Äpfel will, braucht Bienen - so einfach ist die Rechnung
in der Bestäubungslehre. Dass sich hinter dem Begriff „Biene“ allerdings, neben
dem allseits bekannten „Haustier“ Honigbiene, noch eine Vielzahl wildlebender
Arten verbirgt, ist meist nur Eingeweihten bewusst. So kennt man aus Österreich
ca. 700 weitere Bienenarten. Diese leben, mit Ausnahme der Hummeln, zumeist
solitär, sprich einzeln. Auch sie besitzen einen Stachel, im Gegensatz zu den
sozialen Honigbienen, verteidigen die Solitärbienen ihre Nester aber niemals.
Die Nester werden von zahlreichen Arten (z.B. Furchen- und
Sandbienen) im Boden angelegt oder aber in oberirdischen Hohlräumen, wie hohlen
Pflanzenstängeln (Schilf) oder Bohrgängen in trockenem Totholz (z.B. Mauerbienen,
Blattschneiderbienen).
In öffentlich zugänglichen Anlagen, wie beispielsweise im
Botanischen Garten oder im Alpenzoo, werden zur speziellen Förderung dieser
Nützlinge verschiedenartigste Nisthilfen, sogenannte „Bienenhotels“ angeboten.
Für den privaten Gebrauch im eigenen Garten sind diverse Produkte bereits im
Einzelhandel zu beziehen. Zahlreiche Schulen setzen den angewandten
Wildbienenschutz in Form von interdisziplinären Schulprojekten in ihren
Schulgärten um.
Ein solches Projekt wurde nun, initiiert durch die
Biologielehrerin Brigitte Riedmann, auch von der Neuen Mittelschule Völs
durchgeführt.
Beim Bau des Insektenhotels waren die SchülerInnen der
heurigen 3. und 4. Klassen unter Anleitung von Schuldirektor Mag. Alois Krug
und Sonja Lengenfelder beteiligt. Auch die beiden Integrationskinder Simon
Juranek und Esma Yagdi halfen mit ihrer Lehrerin Manuela Scheiring und der
Schulhelferin Marion Haselwanter beim Sammeln von Material und beim Bau mit.
Im Rahmen des letztjährigen Teichfestes zur 30-Jahr-Feier
wurde das fertige Produkt im Bereich der beiden Laubfroschteiche am Nordufer
des Völser Teiches durch Mitglieder des Vereins ARGE Völser Teich aufgestellt.
Zur Förderung jener oftmals stark gefährdeten Arten, die auf besonntes Totholz,
eine in mitteleuropäischen Nutzwäldern besonders rare Resource, angewiesen
sind, wurden Holzstapel am Rande des Baumbestandes entlang der Thurnfelsstraße
errichtet. Das verwendete Laubholz stammt aus der unmittelbaren Umgebung aus
dem umfangreichen Bruchmaterial des vorjährigen vorzeitigen Wintereinbruchs. In
diesem Zusammenhang sei der Gemeinde Völs, aber auch den Bundesforsten gedankt,
die freundlicherweise naturschutzfachlich besonders wertvolle Eichenäste
gespendet haben.
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